vom 22. Mai 2010
Integrazioon?
Zu miire Chindeziit isch es nanig Moode gsii, das mer sich zur Begrüessig verchüsst hät. Und zum Abschiid au chuum. Vilicht das mer äinzelni Verwandti ghaa hät, wo mer bi so Gglägehäite hät müese «Chüssli gèè». – Und diene sofort mit em Eermel abbutze, wän äim de Tanten Olga iri echli gaar füecht tunkt händ. Mit wältsche Fründ und Bikannten isch dän in öiserer Familie die Chüsserei uufchoo, no bevor si duurume Moode woorden isch. Und mittlerwiil hä mer mit öisem Tripel-Schmuus sogaar en Voorsprung vor de mäischte Noochbernazioone, wo zwee Chüss, äin linggs, äin rächts, üepli sind. Uf Räisen in Süüde hä mer z Itaalie, z Griecheland, im Magreeb und im nööchen Oschten erläbt, wien au Manen enand öppen en Chuss gänd. Nüd nur zur Begrüessig, au us Fröid und Begäischterig. Sogaar us de Bible sind eso Manechüss bikannt.
En Joorgänger hät iez en Soon, won uf ere Mittelmeerinslen e paar Joor ggläbt, deet en Iihäimischi ghürooten und zwäi Chind überchoo hät. Die sind bis is Chindegaartenalter deet uufgwachsen und händ au d Sprooch und s Tuedium vo der Inslen aaggnoo. Uf d Schuelziit vo de Chind isch Pfamilie zrugg i d Schwiiz. Daa sind iez au Ggroselteren is Uufwachse vom Änkelpäärli iibezoge. Emool lueget Ggrosmueter em Zwäitklässler-Bueb bim Ufzgi Schriiben über d Achsle. Si stuunet nüd schlächt, wo si Ziilen um Ziile de Satz list: «Ich darf keine Knaben küssen.» – «Was schriibsch dänn duu doo?» frööget si, und de Bueb säit: «D Leereri hät mer e Strööffzgi ggèè. Wil i em Kevin en Chuss ggèè ha, won er im Phausematsch es Gool gschosse hät. Si hät s nöd emaal sälber gsee. Die blööde Mäitli händ mi vertäderlet.»