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De Turi Oberli


Ultimo für d Redlibuebe

6. Oberi-Mundaartkolumne
vom Richart Eereschpèrger


„Letzte Ölung für ein Heiligtum“ han i als Titel im Tagi ggläsen, und zur gliiche Sach „Abschied von der Zweirad-Elitetruppe“ i der Ènnzèzètt. Erwaarted iez nid en Abhandlig über schurnalischtischi Stiilfraage mit ere psunderige Berücksichtigung vo de Schlagziilen i gröössere Tüütschschwiizer Ziitige. S gaat mer um der Inhalt vo beeden Artikel, won über de letscht Uuftritt vo de letschte Redlibuebe z Winti prichtet händ: S Raadfaarerregimänt 6 hät als alerletschti Stramplertruppen aafangs April iri Standarten im Züüghuus Wintertuur für imer abggèè. I de nöien Armee XXI händ s für e Waffegattig ooni Splitterschutz und wo de Panzer nu grad Runkle chan eggägehaa, kä Platz me. Au wä me s bis iez zu de gschnälen Elitetruppe zelt hät.

Er müend mi rächt verstaa. Nid das er mäined, ich seig en Militèèrchopf, und mis Hèèrz schlögi bi Faanemärsch und Défilee hööcher. Im Gägetäil, ich bin imer en kritischen und unbequèème Soldaat und Bürger gsii. Aber zu de Redlibuebe han i gliich en psunderige Traat ghaa. Vilicht wil s i miire Juget zum Stadtbild ghöört händ. Oder wil min Vatter äine von ene gsii isch. Im eerschte Wältchrieg, ich mäinti 1916, hät er d Raadfaarer-Èrèss gmacht. Siini Waffegattig isch doo grad föifezwänzg Jaar alt gsii. Au in Aktiivdienscht 1939 bis 45 isch de Vatter als Raadfaarer iiggruckt. Nid nu für Kurierdienscht, näi, sogaar für Pvertäidigung vom Landessänder Bèromünschter. Emen Uurlaub i säbere Ziit han i au mis Läbe z vertanke. Drum han i scho öppe tänkt, mis Chiimli heig allwäg uf em hèrte Sattel vom ene Militèèr-Traatesel ggriiffet, und vo deet hèèr chöm au miini Sümpatii zun Redlibuebe.

Sälber bin i käine gsii. Ich hett bi de Rekrutierig nu müese jaa säge. Der Uushebigsoffizier hett dè Wuntsch us Rücksicht uf Pfamilietradizioon erfüllt. Aber ich ha nid welen, au wän i em Vatter e rise Fröid gmacht hett. Èèr sälber isch stolz gsii uf sin speziele Raadfaarer-Winkel am Eermel vo sim Wafferock. D Mueter hät em wäg em Naachchriegsspäck e paarmaal müese Kchnöpf draa versetze, das er en nid hät müesen iituusche gäg äine mit de nöimöödige Chragespiegel. Sim faarbaaren Armee-Undersatz hät er nid Welo gsäit; das isch sis „Raad“ gsii oder sin „Äiggenoss“, wie s de Ross bi de Ggawalerii gsäit händ. In Weloraamen ie hät e psunderigi Saggosche passt, en Aart e Gufere. E Gangschaltig händ d Militèèrwelo no lang nid ghaa, zum Brämse nur en Rücktritt und am Vorderraad e Pnööfiggi mit eme Bräms-Chlotz us Gumi, wo tiräkt uf de Pnöö truckt hät. Bin ere lèngeren Abfaart hät s hinen aagfange rüüchen, und vorne hät s de Gumichlotz bis uf de Brämsfuess chönen abradiere.

D Ernöierig, wo s Welo als Sportggrèèt erfaare hät, cha mer am Militèèrraad nid i alnne Täil abläse; imerhiin isch es sid zää Jaar en Sibegänger und demit zum Faaren echli elastischer woorden als siini Voorgänger. Zum s als Staatussümbool voorzzäige, hät mer s aber sid i cha tänke, nid chöne bruuche. S cha sii, das es zum Vatter siire Ziit aafangs vom letschte Jaarhundert no andersch gsii isch. Daademit isch vilicht z erchlèère, werum er für d Foti uf dère Siite mit sim Äiggenoss uf de Huusplatz näbet siini Mueter gstanden isch.

Bildlegende:

Vater Heinrich Ehrensperger mit Militärrad neben seiner Mutter Anna Ehrensperger-Buchegger vor dem Haus Römerstrasse 208. Die Einteilung des Hauses in Scheune, Hausgang und Stall und die inks und rechts zu erkennenden ehemaligen Miststock-Ummauerungen sind Zeugen einstiger Kleinbauern-Betriebe. Der Wohnteil liegt auf der südlichen Rückseite. Foto von ca 1920.