De Turi Oberli
En dreifache Wältmäischter
32. Oberi-Mundaartkolumne
vom Richart Eereschpèrger
I mim letschte «Turi Oberli» han i stolz vo de «Beförderig» vo Winti zum Sitz vom «Club of Rome» gschriben und mis Gfüül mit dèm us öisere Juget vergliche, wo der Èèrnscht Gäbedinger «Dritte woorden isch a de Wältmäischterschaft im Bodeturne». Schöön denäbet! Siini Frau Leny hät au stantebeeni reagiert und de Redakzioon der äxakt Sachverhalt gschribe: Iren Èèrnscht isch ano 1950 a de Kunschtturn-Wältmäischterschafte z Basel dreifache Wältmäischter woorden und zwaar im Bodeturnen, im Pfèrdsprung und i de Mannschaftswèrtig.
Wie cha mer au us eme Dreifachen en Dritte mache?! Miir, won imer wider kritisiere, wie ugnau Zziitige schriibid, mues daas passiere! Ich bin eme lätzen Internet-Iitraag uufgsässe, wo mer under «Gebendinger» die faltsch Aagaab gmacht hät. Debii han i nu sin Voorname vergässe ghaa und dèè welen usefinde. Hett i dänn «Ernst Gebendinger» iiggèè, wèèrid all Rangliischten äxakt und farbig am Bildschirm uuftaucht. Soon e Blamaasch!
Bim ene Psuech im Schatte vom ene Fliderstruuch is Gäbedingers Gaarten am Underwägli han i dän min Lapsus chönen erchèèrndlen und ha vom rüschtige Räntnerpaar di gnauen Uuskümpft überchoo. Und zum Kafi e Stuck Trüübelituurte «aus Lenys Backstube», won en Traum gsii isch vo Güeti. Ich ha mi gfrööget, werum s dèm Gäbedinger bi dère Choscht nid mee aagschlage heig. Schlank und rank wie vor sächzg Jaaren und figelant, wie s ebe nur en Turner cha, bewegt er sich zwüschet Huus und Gaartelaube, balangsiert über de Platterand vom Gaartetäich, verzellt us siire Ziit als Wettkämpfer, pletteret im ene Heftli mit gsammlete Ziitigsuusschnitt und Fotenen us Sportpricht und Kunschtturn-Reportaasche.
Er isch eben imer no aktiiv als Senioor i de Mänerriige vom Turnveräin Hegi. Dèm Veräin, won er sid siinen Aafäng vor über sächzg Jaar tröi pliben isch. D Oberwintertuurer Turner hettid in au gèèrn in irne Räie
ghaa. Aber si sind e Wuche z spaat choo mit irem Aagebott, öppen im Dreievierzgi.
Au s Welofaaren isch näbscht em Gaartnen öppis, wo s Gäbedingers fitt phaltet. Und wänn s mitenand uf Chefiken use
pedaaled, chönd s deet im Natuurbaad mit Schwüme grad no e Meerkampf-Diszipliin anetätsche. Phunkto Diszipliinen isch es zur Ziit vo de Basler Wältmäischterschafte no happig gsii. Ganzi füfzää hät en Kunschtturner müese preschtiere: Reck, Bare, Ring, Pfèrd-Pausche, Pfèrd-Sprung und Bodeturne, jee in eren obligatoorische und ere freien Üebig (im Schliiffschüendle wüürd mer säge: Pflicht und Küür). Das sind scho zwölf. Dänn sind no drei liechtatleetischi dezue choo: Staabhooch-, Hoochsprung und Schnälllauff. Das sind no Sportler gsii, won all daas händ chöne! Hüttigi äisiitigi Super-Spezialischte sind di räinschte Chrüppel degäge.
Drum isch es nu loogisch und natüürli, das sich der Èèrnscht Gäbedinger au für d Olümpiaade vo 1952 z Helsinki hät chöne qualifiziere. Und zwaar mit em gliiche Nazionaaltrèèner wie zur Wältmäischterschaft, em Artuur Gander. Im Mannschafts-Meerkampf händ s dänn Silber gholt, nach de Russe mit Gold und vor de Finne mit Brongse. Doo händ d Schwiizer Turner rächt abggruumet: de Hans Eugschter am Bare Gold und a de Ring Brongse, de Sepp Stalder Silber am Reck und Brongsen am Bare, de Tschègg Güntert am Reck Gold und ebe di ganz Mannschaft mit em Èèrnscht Gäbedinger im zwäite Rang Silber.
Bi de Voorberäitigen uf d Wältmäischterschafte 1954 z Room (d Helen Gäbedinger hät sich scho uf d Räis i di «eebig Stadt» gfröit) isch es dänn passiert: Chrüüzbandriss und Miniskusschade bim Trèning vo de Nazionaalmannschaft am Èèrnscht Gäbedinger sim lingge Chnüü. Operazioon und «Aus!» für Spitze-Wettkämpf. Aber Pfröid am Turnen und d Iisätz für d Hegemer Säkzioon an Üebigen und Turnfäscht isch plibe. Bis uf de hüttig Taag.
Mer plettered nomaal im Suwöniir-Heft: En ganzsiitige Pricht über in eläi, mit sächs Bilder im «Sport»; Zürcher Kunschtturnertaag z Büüli: Siig über de Güntert-Tschègg! Chränz z Chiasso, z Bade, z Schafuuse und Bilder, Bilder, Bilder. En Uusschnitt us ere holändische
Ziitig, wo de Wältmäischter uf sim «Goldfluug» über s lang Pfèrd zäiget, mit em Komäntaar: «…spottet der Schwerkraft und schwebt luftig und frei wie ein Vogel über das Gerät.» Fotene vo Koleege, wo Turnergschicht gschribe händ:
Leeme, Stalder, Fivian, Taalme, Tschabold, imer wider de Güntert und mit früener Toodesnaachricht und Naachrueff: de Hans Eugschter. E psundrigs Föteli, im 55i vor de Chilen Oberi uufgnoo und mit de Legände: «Eine Turner-Hochzeit. Sie eine Turnerin, er ein Turner, nämlich Leny Huber vom Stadt-TV Winterthur und Ernst Gebendinger vom TV Hegi, wurden in Oberwinterthur miteinander getraut.»
D Legände zum Föteli uf dère Siite vo der Oberi Zytig seig mit de Gratulazioon für e bald sibezgjèèrigi Turnerlauffbaan und e dreiefüfzgjèèrigi Turner-Ee d Koräktuur und s
«Äxgüsi» für de Schnitzer i de letschte Numere!
Ernst Gebendinger 2008, mit seinen prominentesten Medaillen: zuoberst das Olympiade-Silber von Helsinki, 1952, darunter im Dreieck die drei WM-Goldmedaillen von Basel, 1950, in der unteren Hälfte diverse Mannschafts-Medaillen, darunter von Länderwettkämpfen in Ungarn und Port